Videospiele und Wertsteigerung – Realität oder Mythos?
Bereits vor rund 40 Jahren kamen so einige Spiele für die damals modernen Konsolen sowie Heimcomputer heraus, welche für schlaflose Nächte und frustrierte Mienen bei den eigenen Eltern sorgten. Kind, du kannst doch nicht die ganze Zeit vor dem Kasten hängen, war eine Aussage, welche man als Jugendlicher schon damals vor die Füße geworfen bekam.
Mach die Konsole aus, du musst noch Hausaufgaben machen und aufräumen, bei diesen Worten klingelte ebenso das Trommelfell. Aber was machten die Spiele früher aus? Schließlich war aus heutiger Sicht die Grafik primitiv, die Handlungsvielfalt begrenzt und Multiplayer nur ein Begriff aus dem Sci-Fi.
Früherer Spielgenuss als Grundlage für die Entwicklung von monetären Werten
Wer erinnert sich nicht an die ersten Spielversionen von Zelda oder Super Mario für die NES-Konsole? Oder ein blauer Igel, welcher durch eine Landschaft rast, um Robotnik endgültig zu besiegen? Zumindest letztgenanntes hat er bis 2022 immer noch nicht geschafft. Nicht umsonst gibt es immer noch Spiele mit solchen sowie weiteren Titeln, welche viele Jahrzehnte nach dem Erscheinen der Urauflagen Fortsetzungen erhalten, was nicht mal die Lindenstraße im TV-Bereich geschafft hat.
Doch um die aktuellen Games wertzuschätzen, muss man die Ursprünge der Videospielwelt ergründen und den ein oder anderen Titel aus der Vergangenheit wenigstens ein Mal ausprobiert haben. Zudem befinden sich viele von uns aktuell auf einem Retro-Trip. Frühere Musik, Videospiele und auch modische Trends erhalten in kleinerer Form wieder Einzug in die heimischen Gefilde. Wenn man alleine sieht, wie so manches Spiel gehandelt wird und was es kostet, obwohl dieses bereits 30 Jahre auf den Buckel hat, so stellt sich natürlich die Frage, ob das noch mit rechten Dingen zu geht.
Immerhin ist es nicht selten, dass bekannte Titel wie Mario Bros 3 oder eben die ersten Zelda-Titel für nicht unter 40 Euro zu erwerben sind. Doch ist diese Preisentwicklung gerechtfertigt und der Wertsteigerung zuzuschreiben oder treiben alleine die Gamer sowie Verkäufer solche Preise noch weiter in die Höhe? Viele meinen, dass eine Wertsteigerung von Videospielen schon lange zu unserer Realität gehört. Andere meinen, dass Wertsteigerungen ein Mythos sind, da viele einfach nur ahnungslose Gamer abzocken wollen und zwar mit Spielen, welche lange nicht mehr zeitgemäß sind.
Die Lösung liegt irgendwo dazwischen
Tatsächlich kann man sagen, dass alles, was alt und gut ist, gesammelt wird. Sei es Münzen, Briefmarken, Cola-Dosen aus früherer Zeit oder eben Videospiele aus vergangenen Tagen. Gerade in der Gegenwart setzen immer mehr Menschen auf nachhaltige Geldanlagen. Nicht jeder möchte in Krypto-Währungen, Immobilien oder Fonds investieren. Des Wegen meinen viele, dass die Anlage vom Ersparten im Bereich der Videospiele eine ziemlich sichere Sache ist.
Ganz so einfach ist die Sache jedoch nicht. Denn viele Spiele steigen aktuell gar nicht in ihrem materiellen Wert, sondern sinken sogar. Betrachtet man alte PC-Spiele oder Gaming-Titel, welche früher und teils auch heute noch in gefühlt jedem Haushalt zu finden sind, so lässt sich erkennen, dass mit Tetris, Nintendo World Cup oder The Ninja etc. kaum eine kurzfristige Steigerung von deren Werte zu erzielen ist.